SWO begeistert in Heppenheim

Hier eine Pressekritik aus der "Lampertsheimer Zeitung" (Redakteurin: Astrid Wagner) über unseren Auftritt am vergangenen Samstag:

 

HEPPENHEIM - Live, umsonst und draußen. Und das Mitte September? Der Mut von Verkehrs- und Heimatverein und der Heppenheimer Stadtkapelle wurde belohnt: Mit einem Altweibersommer wie er im Buche steht, einem voll besetzten Amtshof und – vor allem – mit Blasmusik vom Feinsten. Die Heppenheimer Musiker sind schon längst als Botschafter der Bergstraße weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt, wie es auch Helmut Engelhard vom Verkehrs- und Heimatverein in seiner Begrüßungsansprache unterstrich. Am Samstagnachmittag hatten sie sich noch dazu einen musikalischen Hochkaräter mit an Bord geholt: Das „Saar Wind Orchestra“ aus Rilchingen-Hänweiler, ein Ort südlich von Saarbrücken an der französischen Grenze.

Hunderte von Zuschauern erwartete ein ganz besonderes Konzert. Unter der Leitung von Wilco Grootenboer intonierte die Stadtkapelle Ohrwürmer wie „You raise me up“, Melodien aus dem Blockbuster „Herr der Ringe“ oder Medleys von „Simon and Garfunkel“ – vom „Sound of Silence“ über „Mrs. Robinson“ bis hin zu „The Boxer“ und „Bridge over troubled water“ in spannenden und mitreißenden Arrangements. Vom ersten Ton an sprang der Funke der Begeisterung über auf das altersgemischte Publikum, das die Darbietungen begeistert beklatschte.

Ins Ohr und in die wippenden Beine ging auch George Gershwins „Someone to watch over me“. Beeindruckend und mitreißend Jacob te Haans „Ross Roy“. Melanie Schmitt erläuterte die einzelnen Stücke.

Saxofonist Christoph Brach war es, der das Zusammenspiel beider Musikensembles überhaupt erst möglich machte: Der junge Saarländer war als Referendar zwei Jahre am Heppenheimer Studienseminar, lehrte an der Bensheimer Geschwister-Scholl-Schule und spielte in dieser Zeit bei der Stadtkapelle mit. Zurück in der Heimat, wechselte er wieder an sein angestammtes Orchester – und hatte die Idee, beide für ein Konzert zusammenzuführen.

„Das heute ist das erste Mal, aber das kann ja werden“, freute sich Dirigent Stefan Zimmer auf das gemeinsame Konzert. Zimmer selbst ist Profi-Musiker, Klarinettist bei der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Das Saar Wind Orchestra ist ein Symphonisches Blasorchester, dessen Repertoire von typischer Blasmusik bis hin zur Klassik reicht. Mit der Ouvertüre aus Verdis „Nabucco“ begeisterten die Saarländer vom ersten Takt an.

 

Ebenfalls im Programm „Der Zauberer von Oz“ und „Die Schöne und das Biest“, Songs aus zwei Disney-Klassikern. Mitreißend ebenso die musikalische Hommage an die typischen blauen Glockenblumen aus Schottland – „Blue Bells of Scotland“ – mit dem herausragenden Solisten Georg Schadt an der Posaune. Jubelrufe und stehende Ovationen, Zwischenapplaus für die anspruchsvollen Soloparts, die Zuschauer waren hin und weg. Alles swingte beim Benny-Goodman-Medley. Steve Bernard an der Klarinette, Philipp Lauer an der Trompete und wieder Posaunist Georg Schadt sorgten hier erneut für solistische Höhenflüge auf einem Niveau, mit dem wohl kaum ein Konzertbesucher gerechnet hatte. Immer wieder stand das Publikum auf und feierte das Saar Wind Orchestra. Die wirklich hochklassige Darbietung der Saarländer gipfelte in der umjubelten Zugabe: Edgar Elgars „Land of Hope and Glory“, der Klassiker der „Last Night of the Proms“ und der heimlichen englischen Nationalhymne. Spontan summten die meisten mit. Man darf hoffen, dass das Orchester nicht das letzte Mal zu Gast in der Kreisstadt gewesen ist.